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ICE Kurzüberblick

Zum Projekt

ICEland ist ein web-gestütztes Informationssystem, das umfangreiche Datenbestände, insbesondere aus den Themenbereichen Studienberechtigte, Studienanfänger/-innen und Studierende, Prüfungen und Absolventen/-innen sowie zu Personal und zur Hochschulfinanzierung zur Verfügung stellt. Das Kürzel ICE steht für "Information, Controlling, Entscheidung". Herzstück der Auswertungsinstrumente ist die flexible Tabellengenerierung, mit deren Hilfe aus dem vorhandenen Datenbestand interaktiv beliebige Tabellen zusammengestellt werden können. Darüber hinaus können die mit der flexiblen Tabellengenerierung erstellten Tabellen im Informationssystem als sogenannte "Generierte Tabellen" abgespeichert werden, deren Inhalte nach dem Import neuer Datenbestände automatisch aktualisiert werden können.

An die über das Internet erreichbare ICE-Installation für die Wissenschaftsressorts der Länderministerien sind alle Bundesländer angeschlossen. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) vertritt dabei als Auftraggeber die Interessen der Länder. Im Jahr 2008 wurde die HIS GmbH durch das MWK Niedersachsen mit der Koordinierung des ICEland-Projekts sowie der finanziellen Abwicklung gegenüber den weiteren an ICEland teilnehmenden Ministerien und Einrichtungen betraut. Diese Aufgaben werden vom DZHW weitergeführt.

Mit der Neufassung des Hochschulstatistikgesetzes (HStatG) wurde dem Statistischen Bundesamt die Aufgabe übertragen, eine eigene Auswertungsdatenbank bereitzustellen. Bis diese zur Verfügung steht, wird ICEland auf Wunsch der Länder vom DZHW als Dienstleistung zunächst weitergeführt. Gemäß des Beschlusses der 250. Amtschefkonferenz ist die Weiterführung bis zum 30.09.2028 (Datengrundlage: Berichtsjahr 2026) vorgesehen.

Das Informationssystem steht neben den Länderministerien auch anderen Institutionen aus dem öffentlichen Bereich und Hochschulen offen. Von dieser Möglichkeit machen derzeit Gebrauch:

  • Freie Universität Berlin
  • Universität Hamburg
  • Geschäftsstelle des Wissenschaftsrates
  • Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister
  • Universität des Saarlandes
  • Humboldt-Universität zu Berlin
  • Technische Universität München
  • Universität Bielefeld
  • Technische Universität Dresden
  • Bundesinstitut für Berufsbildung
  • TU9 German Institutes of Technology e. V.
  • Karlsruher Institut für Technologie
  • Universität Paderborn
  • Technische Universität Berlin
  • Universität zu Köln
  • Bayerisches Staatsinstitut für Hochschulforschung und Hochschulplanung
  • Universität Konstanz
  • HIS-Institut für Hochschulentwicklung e. V.
  • Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
  • Berliner Hochschule für Technik (BHT)
  • Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
  • Universität Stuttgart
  • Universität Potsdam
  • Friedrich-Schiller-Universität Jena
  • Universität Erfurt
  • Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
  • Leibniz-Universität Hannover
  • Universität Hildesheim
  • Universität Ulm
  • Deutsches Institut für Erwachsenenbildung - Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e.V.
  • Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes
  • Technische Hochschule Brandenburg
  • Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau
  • Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer
  • Technische Universität Dortmund
  • Universität Bamberg
  • Stiftung Innovation in der Hochschullehre
  • Technische Universität Hamburg
  • Bergische Universität Wuppertal
  • RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung e.V.

Hinsichtlich der erforderlichen Umsetzung von Geheimhaltungsmaßnahmen wurde in Abstimmung mit dem Statistischen Bundesamt ein Rundungsverfahren von Ergebnissen für Nutzer/-innen außerhalb oberster Landesbehörden vereinbart, das seit dem 01. Februar 2018 eingesetzt wird. Die Länderministerien als oberste Landesbehörden können intern weiterhin Originalergebnisse verwenden.

Zur Entwicklungsgeschichte

Die in den 1980er Jahren in Deutschland aufgekommene Diskussion über den Schutz personenbezogener Daten führten zu einer stärkeren Sensibilität in der Bevölkerung bezüglich Datenschutzfragen und zu verschärften Datenschutzbestimmungen. Beides führte im Ergebnis zu verringerten Möglichkeiten statistischer Datenanalysen: In vielen Bereichen kann bei statistischen Analysen nur auf sogenannte Summensätze zurückgegriffen werden. Mit dem Informationssystem ICE wird ein System zur Verfügung gestellt, mit dem ein Maximum an Informationen aus den prinzipiell beschränkten Summensätzen extrahiert werden kann. Gleichzeitig erlaubt das System - bei entsprechender Verfügbarkeit - auch die Auswertung von Einzelfalldaten.

Zu Beginn der 1990er Jahre entstand das ICE als Auftragsarbeit für das deutsche Bundesbildungsministerium (BMBW), das sich später mit dem Forschungsministerium (BMFT) zusammenschloss. Nach der Umstellung der Rechnerinfrastruktur des Ministeriums von Macintosch auf Microsoft Windows wurde Mitte der 1990er Jahre eine Neuentwicklung notwendig. Es entstand ein Intranet-System auf Basis einer modernen Mehr-Schicht-Architektur, mit einer Datenbank am Backend und Java als zentraler Entwicklungsplattform. Damit wurde das System plattformunabhängig und mit einem Internet-Browser abrufbar.

Informationssysteme auf der Basis der von DZHW in Auftrag des BMBF entwickelten ICE-Technologie werden derzeit in folgenden Institutionen eingesetzt:

  • BMBF StaGuS: Datenportal des BMBF
  • Länder: ICEland - gemeinsames Informationssystem der Bildungsministerien der Länder
  • DAAD: ICEwwo - Informationssystem für das Projekt Wissenschaft weltoffen
  • MWK Niedersachsen: ICEnds - Informationssystem für den landesspezifischen Informationsbedarf des Landes Niedersachsen

Charakteristika des Systems im Überblick

Web-Anwendung. Der Zugriff auf eine ICE-Installation erfolgt über einen Java-fähigen Webbrowser (wie z. B. der Open Source Browser Mozilla Firefox oder der Microsoft Internet Explorer) über ein Netzwerk. Dies bedeutet, dass der Zugriff auf das System prinzipiell von jedem Rechner aus erfolgen kann, für den der ICE-Server im Intranet oder Internet freigeschaltet wurde. Der Zugriff auf das System (oder auf Teile des Systems) kann von einer erfolgreichen Authentifizierung abhängig gemacht werden. Bei Bedarf kann das System (oder Teile des Systems, z. B. Tabellensammlungen) auch so eingerichtet werden, dass ein Zugriff aus dem Internet möglich ist.

Plattformunabhängigkeit. Das System kann serverseitig sowohl unter Microsoft Windows als auch unter Linux installiert werden. Auf der Seite des Clients (des Benutzers) wird lediglich ein Java-fähiger Webbrowser benötigt, solche sind kostenfrei für alle gängigen Plattformen (u. a. für MS Windows, MacOS, Linux) erhältlich. Die Plattformunabhängigkeit bezieht sich auch auf das verwendete relationale Datenbankmanagement-System: Es existieren Installationen sowohl unter Oracle als auch unter Informix. Auch die OpenSource-RDBMS (MySQL, PostgreSQL) werden für das Informationssystem produktiv eingesetzt.

Flexibler Datenimport. Es können Daten mit beliebiger Strukturierung und Gliederungstiefe importiert werden. Auch thematisch ist das System flexibel erweiterbar. Neben Summensätzen können auch umfangreiche Einzelfalldaten mit guter Performance ausgewertet werden. Ebenso ist eine gemeinsame Auswertung von Summen- und Einzelfalldaten möglich.

Flexible Datenauswertung. Der Flexibilität beim Import von Beständen steht eine ebenso große Flexibilität der Auswertungsmöglichkeiten gegenüber: Aus den im System verfügbaren Beständen können mit der sogenannten "flexiblen Tabellengenerierung" beliebige Ausschnitte in Tabellen dargestellt werden. Auch bestandsübergreifende Auswertungen sind problemlos möglich: in einer Ergebnistabelle können Informationen aus mehreren Datenbeständen gemeinsam dargestellt werden.

Flexibler Datenexport. Die mit der flexiblen Tabellengenerierung erzeugten Ergebnistabellen können im HTML und im MS Excel-Format abgespeichert werden. Dies ermöglicht die Weiterverarbeitung mit Drittprogrammen, die Weitergabe von statistischen Informationen an Interessenten z. B. per E-Mail und den Aufbau von Informationssammlungen im Web. Mit dem ICE-Publishing-Framework stehen zusätzliche Ausgabeformate zur Verfügung. Dies beinhaltet erstens eine XML-Schnittstelle, die zum Austausch von Daten und als universelle Schnittstelle zu Drittprogrammen (z. B. zu anderen Datenbanken, Tabellenkalkulationen, Grafikprogrammen, geografischen Informationssystemen usw.) benutzt werden kann. Zweitens können die Tabellen auch im PDF-Format angeboten werden. Das Format und Aussehen der PDF-Ausgabe kann dabei vom Benutzer vielfältig beeinflusst werden.

Datenharmonisierung durch integrierte Schlüsselsystematik. Alle im System befindlichen Daten werden mit einem einheitlichen ICE-Schlüssel versehen. Das Schlüsselsystem wird zentral von der ICE-Projektgruppe gepflegt. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass - so weit inhaltlich sinnvoll möglich - unterschiedliche Bestände, ggf. auch aus verschiedenen Quellen, gemeinsam ausgewertet werden können. Falls sinnvoll, werden Äquivalenzregeln gebildet, die den Vergleich unterschiedlich verschlüsselter, aber inhaltlich vergleichbarer Ausprägungen möglich machen (Beispiel: Fächergruppen der Personal- gegenüber Fächergruppen der Studierendenstatisitik). Das System kennt auch schlüsselinterne Hierarchien und stellt dem Anwender dieses Wissen z. B. für Sortierfunktionen zur Verfügung (Das System "weiß", dass z. B. die Universität Hannover zum Bundesland Niedersachsen gehört und zur Hochschulart Universitäten).

Generierte Tabellen (mit integrierter automatischer Selbstaktualisierung). Alle mit der flexiblen Tabellengenerierung erzeugten Ergebnistabellen können als sogenannte "Generierte Tabellen" in Tabellensammlungen abgespeichert werden. Diese Tabellensammlungen können im Intranet oder im Internet Dritten als Informationsquelle zur Verfügung gestellt werden und sind sowohl über eine hierarchische Verzeichnisstruktur, als auch über eine Schlagwortsuche recherchierbar. Der besondere Clou der Generierten Tabellen ist die integrierte automatische Selbstaktualisierung: Eine einmal generierte und im Informationssystem abgespeicherte Auswertungstabelle kann per Knopfdruck automatisch um Daten ergänzt werden, die zu einem späteren Zeitpunkt in das System importiert wurden. Dabei kann zwischen verschiedenen Aktualisierungstypen gewählt werden (z. B. Zeitreihenergänzung, Zeitreihenverschiebung, Ersetzen der gesamten Tabelle durch den aktuellsten verfügbaren Zeitpunkt). Mit dem ICE-Publishing-Framework können diese Tabellen in diversen Formaten abgerufen werden. Derzeit werden folgende Formate zur Verfügung gestellt: PDF, MS-Excel, HTML, XML, Gnumeric. Auf Grund der verwendeten XML-basierten Technologie (Apache Cocoon) können durch die Erstellung von entsprechenden sogenannten Stylesheets mit geringem Aufwand weitere Ausgabeformate zur Verfügung gestellt werden. Ebenfalls möglich sind benutzerdefinierte Modifikationen des Ausgabelayouts (Farben, Größe der Dokumente, verwendete Zeichensätze etc.). Dies ist deshalb relativ einfach möglich, weil sämtliche Ausgaben jeweils bei Aufruf "on-the-fly" erstellt und die entsprechenden Informationen sofort und direkt aus einer Datenbank geholt werden; es wird nicht auf vorgefertigte Dateien zugegriffen.

Zuverlässige Datenaktualisierung. Der Import von Neubeständen sowie die Aktualisierung von vorhandenen Beständen erfolgt durch die ICE-Gruppe. Die zentrale Systembetreuung, Datenbearbeitung und -pflege sichert eine hohe Schlüssel- und Datenqualität und reduziert Kosten durch Synergieeffekte (z. B. können Schlüssel, die für einen Auftraggeber entwickelt wurden, bei einem anderen weiterverwendet werden).

Performanz / Hochverfügbarkeit. Um eine gute Performanz des Systems zu gewährleisten und um Hochverfügbarkeit zu erreichen werden die Anfragen der Benutzer nicht von einem einzelnen Server, sondern von einem LINUX-Workstation-Cluster mit derzeit 8 Doppelprozessormaschinen beantwortet.

Hotline. Die ICE-Gruppe berät und unterstützt in allen mit dem Informationssystem verbundenen Fragen (sowohl telefonisch als auch per E-Mail). Dies schließt technische Fragen (Netzwerkprobleme, Sicherheitseinstellungen) und Fragen der Bedienung der Software (des Browsers, der ICE-Anwendung) ebenso ein, wie fachliche/statistische Fragen (bezüglich der Daten und ihrer Auswertung, Schlüsselfragen u. ä.).

Ständige Weiterentwicklung. Das ICE wird ständig weiterentwickelt. Erweiterungen und Optimierungen, die für einen Auftraggeber erstellt wurden, werden zeitnah auch allen anderen Nutzern zur Verfügung gestellt.

ICEland - Projekt der Wissenschaftsministerien der Länder. ©1999-2005
DZHW Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung GmbH, Lange Laube 12, 30159 Hannover. Screendesign: Martin Fuchs

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