0.2 Zur Entwicklungsgeschichte
Die in den 1980er Jahren in Deutschland aufgekommene Diskussion über den Schutz
personenbezogener Daten führten zu einer stärkeren Sensibilität in der
Bevölkerung bezüglich Datenschutzfragen und zu verschärften
Datenschutzbestimmungen. Beides führte im Ergebnis zu verringerten
Möglichkeiten statistischer Datenanalysen: In vielen Bereichen kann bei
statistischen Analysen nur auf sogenannte Summensätze zurückgegriffen werden.
Mit dem Informationssystem ICE wird ein System zur Verfügung gestellt, mit dem
ein Maximum an Informationen aus den prinzipiell beschränkten Summensätzen
geholt werden kann. Gleichzeitig erlaubt das System - bei entsprechender
Verfügbarkeit - auch die Auswertung von Einzelfalldaten.
Zu Beginn der 1990er Jahre entstand das ICE als Auftragsarbeit für das deutsche
Bundesbildungsministerium (BMBW), das sich später mit dem Forschungsministerium
(BMFT) zum BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung) zusammenschloss.
Nach der Umstellung der Rechnerinfrastruktur des Ministeriums von Macintosh auf
Microsoft Windows wurde Mitte der 1990er Jahre eine Neuentwicklung notwendig.
Es entstand ein Intranet-System auf Basis einer modernen Mehr-Schicht-Architektur,
mit einer Datenbank am Backend und Java als zentraler Entwicklungsplattform.
Damit wurde das System plattformunabhängig und mit einem Internet-Browser
abrufbar.
Informationssysteme auf der Basis der von DZHW im Auftrag des BMBF entwickelten
ICE-Technologie werden derzeit in folgenden Institutionen eingesetzt:
-
BMBF: Datenportal des BMBF
(http://www.datenportal.bmbf.de)
-
Länder: ICEland - gemeinsames Informationssystem der Bildungsministerien
der Länder (http://iceland.dzhw.eu)
-
Wissenschaftsrat: ICEwr - Informationssystem des Wissenschaftsrates
-
DAAD: ICEwwo - Informationssystem für das Projekt "Wissenschaft weltoffen"
-
MWK Niedersachsen: ICEnds - Informationssystem für den landesspezifischen
Informationsbedarf des Landes Niedersachsen; Hochschulkennzahlensystem
Niedersachsen – Portal der formelbezogenen Mittelzuweisung für die
niedersächsischen Hochschulen
|